(14) Strausberg, Bayreuth, Biesenthal

Wenn man einen alten Deckenboden von 1721 anfängt aufzubohren, dann sieht das so aus: Schilf und Lehm – und was man damals sonst noch so rumliegen hatte…

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Wenn man dann die richtigen Handwerker hat, dann sieht das kurze Zeit später schon wieder ganz manierlich aus. Unter den Schlossdielen liegen aber immer noch Schilf und Lehm. Das Zeug ist auch nach 300 Jahren noch äußerst beständig.

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Inzwischen warten die handgeformten Küchen- und Badfliesen auf ihren Verleger und das Schlafzimmer ist zur Fliesengalerie umfunktioniert. Und wer wusste denn schon vorher, dass die Terracottas im Bad auch noch dreimal gewachst werden müssen…

Die Bauherren vertreiben sich inzwischen ein bisschen die heiße Sommerzeit: Von Strausberg-Airport aus (ja, es gibt hier Flugplätze, die schon funktionieren!) kann man auf die Messingwerk-Siedlung aus angenehmer Höhe blicken, das alte Arbeiterwohnhaus, das jetzt fast schon leuchtet, immer fest im Blick. Die alte Tante Ju stand da übrigens nur gerade rum, aber unsere Cessna machte den Eindruck, sie sei noch älter….

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Und weil es im Sommer natürlich nicht ohne Musik geht: Man kann ja durchaus auch Tristan & Isolde lauschen, wenn man sich vorher klar gemacht hat, dass das hübsche kleine Theater auf dem Hügel NOCH NIE klimatisiert war (und die Karten für den neuen Lohengrin schon aus waren!). Der Autor hing ähnlich den Protagonisten bei 35*C erschöpft über der Reling, bedankt sich aber ausdrücklich bei P.S. für die charmante Begleitung!

Dabei liegt die Kunst so nah. Warum Bayern, wenn auch Brandenburg Meilensteine setzt? Wer noch nicht da war: Bis September läuft in der alten/neuen Wehrmühle in Biesenthal (20 km entfernt vom Finowkanal – aber nicht die Waldroute nehmen, die GoogleMaps vorschlägt!) die Art Biesenthal….wer braucht da noch Musik?